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Chá

Text von Stefan Ahammer

 

 

Tee trinken ist in China Kulturtechnik und Liebhaberei

"Schaum flüssiger Jade"

 

Er wird in China fast ausschließlich in seiner grünen, nicht-fermentierten Form getrunken!

 


der berühmte Longjing, grüner Tee

 

Das Wasser für grünen Tee darf, anders als für schwarzen Tee, nicht kochend heiß sein.
Im Alltag benutzen Chinesen weder Sieb noch Filter, sie geben die Teeblätter direkt in große Tassen.
Tee ist der Treibstoff, mit dem die meisten Chinesen sich noch heute über den Tag retten. Man gießt dieselben Teeblätter drei- bis viermal auf, bevor man sie wegwirft.

 

 

China ist das Ursprungs-Land

 

Tee hat seinen Ursprung in China, wo man ihn schon vor 5000 Jahren genoss und ihn als Heilmittel verwendete. Jedoch wurde erst in der T'ang Dynastie (618-907 n. Chr.) der Tee als Handelsgut entdeckt, und es entwickelte sich ein schwungvoller Teehandel Chinas mit seinen Nachbarstaaten.

Im 6. Jahrhundert nach Christus brachten buddhistische Mönche den Tee nach Japan, wo er bald Gegenstand der bis ins kleinste Detail vorgeschriebenen strengen japanischen Teezeremonie wurde.

Der Tee-Busch stammt ursprünglich aus dem heutigen Yunnan (Südchina). Händler der holländischen Ostindien-Kompanie brachten ihn Anfang des 17. Jahrhunderts erstmals nach Europa. Die alten Handelsrouten haben ihre Spur im Namen hinterlassen:
das nord-chinesische Chá hat sich im Portugiesischen gehalten, auch Hindi und Russen machten es zu Chai.
Pate für das französische thé stand der Dialekt der südchinesischen Provinz Fujian - dort heißt Tee nämlich T'e.

 

 

Wie die Holländer zu Oranjes wurden

 

Vorweg: Auch die Orange hat ihren Ursprung in China! So lautet ihr botanischer Name Citrus Sinensis.
In Norddeutschland wird sie gelegentlich Apfelsine genannt, was wörtlich "Apfel aus China" bedeutet.

Im Jahr 1610 brachte ein Schiff zum ersten Mal eine Ladung Tee nach Europa, in die Niederlande:
Denn die Niederländische Ostindien-Kompanie hatte zu diesem Zeitpunkt das europäische Monopol für den Handel mit Asien. Da sie keinen direkten Zugang zu China hatte, führte sie den Tee über Java ein. Ab 1637 nahm jedes holländische Schiff vom Handelsstützpunkt Batavia (heute Jakarta) aus einige Kisten chinesischen und japanischen Tee mit an Bord.
1644 lieferten die Holländer die ersten 100 Pfund Tee nach England aus.

1669 ging das Handelsmonopol an die britische East India Company, die bis 1833 das Monopol für den China- und Tee-Handel innehatte.

 

Der Seeweg von Asien nach England dauerte damals rund 6 bis 9 Monate, was die Qualität des Tees verminderte, der in muffigen Laderäumen gelagert wurde. Auf dem Landweg brachte Wassili Storkow 1618 erstmals Tee nach Russland als Geschenk für den Zaren. Der Weg führte über die Mongolei. Der russische Karawanentee galt als qualitativ hochwertiger als jener per Schiff.

Im 19. Jahrhundert wurde Tee verstärkt in Indien angebaut (Darjeeling und Assam). Dadurch verlor China seine herausragende Stellung im Teeanbau.

Erste Versuche, die Teepflanze auch in der Türkei anzubauen, gehen bis in die 1920er Jahre zurück. Der erste Anbau fand im Jahre 1937 in Rize statt.
Heute wird die Teepflanze im Nordosten der Türkei entlang der Schwarzmeerküste angebaut (Provinzen Rize und Trabzon) mit einem Erne-Ertrag von 1,25 Millionen Tonnen.

 

 

6 Arten von Chinesischem Tee
welche Du probieren wirst müssen

 

Natürlich werden wir während unserer Erkundungsreise auch ein Teehaus besuchen.
Die sechs Tee-Sorten sind

  • Grüner Tee (Lu chá)
  • Schwarz- oder Roter Tee (hóng chá)
  • Oolong Tee (wu lóng chá)
  • Weißer Tee (báichá)
  • Gelber- oder Jasmin-Tee (huáng chá)
  • Pu-Erh-Tee (heichá)

 

 

Jede Sorte von chinesischen Tee hat ihren eigenen Herstellungsprozess und gesundheitliche Vorteile, z.B.

Grüner Tee ist die beliebteste und älteste Teesorte in ganz China. Der berühmteste ist der Longjing-Tee (siehe Foto oben).

Weisser Tee ist ein leicht fermentierter Tee, der auf die natürlichste Art und Weise hergestellt wird: die frischen Blätter werden einfach bei schwacher Sonneneinstrahlung auf einer Bambusmatte ausgebreitet, damit sie auf eine natürliche Weise verwelken können.
Als sehr leichter Tee enthält er viele Antioxidantien, die gut für die Haut sind. Die berühmtesten Sorten sind Fuding White Tea und Huangshan White Tea.